Ob die Via Appia Antica, Villa Doria Pamphili, Villa Borghese, Campo Santo Teutonico, Cimitero acattolico u.v.m. - an diesen Orten findet man etwas Ruhe, kann durchatmen, Katzen streicheln, tolle Pflanzen und Tiere betrachten und herum spazieren.
Die Appia Antica...... erster Anlauf :)
Kaum in Rom angekommen, mache ich mich zügig auf den Weg zur Appia Antica.
Es ist Sonntag, noch trocken und somit ignoriere ich die Regen-Warnung und starte natürlich ohne Regenschirm und nur mit Weste mit dem Bus 916 zur Piazza Venezia wo es dann mit der Linie 118 weiter zur Appia Antica geht.
An der Station der Callisto Katakomben steig ich aus und beginne hier meinen Spaziergang. Die Katakomben lasse ich heute aus aus Zeitgründen und spaziere gemütlich über die größte italienische Handelsstraße, die 312 v. Chr. von Appius Claudius Caecus angelegt wurde. Ca. 540 km lang ist die Appia, die von Rom bis nach Brindisi führt. Aufgrund der vielen Grabmäler und Denkmäler gilt diese Straße als das "längste Museum der Welt."
Nach einiger Zeit komme ich an der Villa di Massenzio vorbei. Dieser Bau, besonders der anliegende Circus ist einer der best erhaltentste der Antike. Es ist wirklich sehr beeindruckend!
Die ersten Tropfen fallen vom Himmel - aber ich bin noch guter Dinge meinen Spaziergang fortführen zu können.
In Sichtweite erblicke ich dann das Grabmal der Caecilia Metella, dass in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. in Form eines Turmes für Caecilia Metella Cretica erbaut wurde. Ein faszinierender Anblick!
Und dann schüttet es wie aus Eimern. Gott sei Dank ist direkt rechts ein Bistro namens
"Giardino di Giulia e fratelli! "
Ich bin froh ins trockene zu kommen und stelle amüsiert fest, dass ich in einem richtig kitschigen und urigen Lokal "allein" gelandet bin und nur ein kleine Gruppe ältere Damen anwesend sind.
Spontane Situationen enden meist am schönsten, und so kommt es, dass ich mit Kaffeeteilchen und Rotwein versorgt werde während es draußen Schnürsenkel regnet :) Mit Händen, Füßen und meinem grandiosen italienisch für Anfänger erfrag ich die nächste Haltestelle. Denn ohne Schirm und nur mit Weste ist es kühl im Schatten ;)
Schnell war klar, dass keine Busse mehr fahren und eine der Damen mich kurz darauf mitnahm zu nächsten Straße wo ich mit deren Hilfe einen Bus fand, der mich zurück nach San Pietro brachte.
Ok.....für diesen Tag war´s das dann mit der Appia! Doch ich bin zuversichtlich im 2. Anlauf diesen Bericht vervollständigen zu können und Euch mit weiteren Bildern zu versorgen!
APPIA ANTICA....der 2. Versuch.....
voller Tatendrang hab ich mich auf den Weg gemacht, die Appia Antica inklusive der Kalisto Katakomben unsicher zu machen.....Letztendlich hat mich die Appia Antica unsicher gemacht *lach*
Was war passiert? Ich erzähl einfach mal munter drauf los, wie dieser Ausflug verlaufen ist und was meine Erkenntnis hieraus ist. :)
Wie gewohnt ging es mit dem Bus 118 von der Piazza Venezia in Richtung Katakomben. Dieser Abschnitt der Appia Antica ist schon ein Risiko für sich, da die Autos etc. hier rasen und über die großen Steine fast hüpfen und ein Fußgängerweg nicht wirklich vorhanden ist - wenn man von ca 40 cm breiten, gemalten Abtrennungen auf der Straße absieht. Leider bin ich 1 Haltestelle zu früh vor den Katakomben ausgestiegen und so durfte ich mich todesmutig auf den ca. 1 km langen weg zu Fuß an die Kalisto Katakomben machen.
Nass geschwitzt kam ich dann auch da an, nachdem ich des Öfteren mit dem Rücken an der Mauer stand und die Autos an mir vorbei brausten.
Ich besichtigte die Katakomben in einer 30 minütigen Tour auf deutsch. Es war sehr interessant und auch beeindruckend wie diese Gräber zu dieser Zeit unterirdisch aufgebaut wurden und wie groß diese Flächen waren. Über mehrere Stockwerke ziehen sich solche Grabkammern mit teils tollen Malereien an den Wänden. Leider war knipsen verboten.
BESICHTIGUNG SEHR EMPFEHLENSWERT!
Danach ging mein Spaziergang weiter bis zu "Giardino di Giulia e fratelli! " der Bar, wo ich damals auch gestrandet bin. Kurzum hab ich mich da kurz gestärkt, bevor ich gemütlich weiter spazieren wollte bis zur nächsten Haltestelle an der Villa Quintili, wo ich mit dem Bus zurück fahren wollte.
Gemütlich ging es die antike Straße entlang, wo man wirklich in eine andere Welt eintaucht. Ob die Straße an sich, die Häuser oder Pflanzen an den Seiten, es ist eine tolle Atmosphäre!
Meine eigene Planung was Zeit und Besichtigung der Sehenswürdigkeiten betrifft ging jedoch mal wieder etwas nach hinten los. Denn irgendwann gegen 17 Uhr ging ich fast alleine im aufkommenden Nebel diese riesige Straße entlang.
Ich kam mir vor wie in einem Feenwald....
Ich entschied mich aufgrund der Dämmerung und des Nebels doch den Rückweg anzutreten, aber Google Maps schickte mich dann auch noch von links nach rechts und zurück in Richtung Bus, so dass meine Orientierung auch Ihr Ende fand.
Zwei Joggerinnen erklärten mir dann den Weg zur vermeintlichen Bushaltestelle. Da die Haltestelle nicht mit den Infos von Maps übereinstimmte, lief ich gefühlt stundenlang weiter zur Parallel gelegenen Straße wo ich zuerst keine Haltestelle fand. Mittlerweile ziemlich entnervt schaute ich mich um und fand die heiß ersehnte Bushaltestelle.
Egal, wo der Bus nun hinfahren würde...Hauptsache weg und in Richtung Zentrum :) nach kurzer Umorientierung und wechsel in die Metro kam ich auch wieder abgekämpft und gestresst an meinem Ziel an.
FAZIT: Die Appia Antica und ich sind noch keine wirklichen Freunde :/ hängt wohl aber auch an meiner organisatorischen Planung :)
Wenn ich wieder einen Spaziergang plane werde ich mir jemand dazu holen, der sich hier bestens auskennt :) :) :)
Villa Doria Pamphili
Als Giovanni Battista Pamphili im Jahre 1644 zum Papst gewählt wurde, war er bereits 70 Jahre alt. Seine Familie wusste, dass ihr nur kurze Zeit blieb, um die Vorteile seines Amtes auszukosten. Im selben Jahr wurde der Bau einer prächtigen Villa in Auftrag gegeben. Rund um das Anwesen ließ er ein riesiges Gelände von 9 Quadratkilometer einzäunen und dort den größten Park Roms anlegen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das riesige Gelände zum Schauplatz vieler historischer Ereignisse. Zum Beispiel tobte 1849 hier eine der heftigsten Schlachten zur Verteidigung der Römischen Republik gegen die Franzosen, bei der viele Berühmtheiten der italienischen Freiheitsbewegung ihr Leben ließen. Seit 1957 gehört die Villa dem italienischen Staat und bleibt der Öffentlichkeit verschlossen. Der Park ist frei zugänglich und durch seine etwas abseits gelegene Lage weniger besucht als etwa die Villa Borghese und deshalb ein Paradies für Jogger, Radfahrer, Spaziergänger und Hundefreunde. Die Brücke teilt die beiden Bereiche des Parks in einen historischen Teil mit der Villa, Skulpturen, einem See und einem gepflegten Garten sowie einen "wilden, ursprünglichen" Teil. (Quelle: 111 Orte in Rom die man gesehen haben muss; Annett Klingner ISBN: 978-3-95451-219-5)
Rund um den See kann man einige Tierarten beobachten, die dort ihr zu Hause haben.
Sehr interessant ist zu sehen, welches Tier in rauen Mengen im Wasser herum schwimmt ;)
Innerhalb des Parks kann man zum Café kommen, dort unter verschiedenen Picknick-Boxen auswählen und es sich auf dem Rasen gemütlich machen.
Campo Santo Teutonico
(deutscher Friedhof Vatikan)
Da stehe ich nun...links außerhalb der Kolonnaden des Petersplatz. Schaue gebannt auf das weißes Schiebetor, welches von der Schweizer Garde bewacht wird. Ich überlege kurz und fasse mir ein Herz - denn durch einen Tipp habe ich erfahren - wenn ich die Schweizer Gardisten auf deutsch anspreche und um Einlass zum deutschen Friedhof bitte, werde ich auch durchgelassen. Etwas mulmig ist mir schon ;) Doch die Gardisten sind sehr nett und winken mich durch.
Ein paar Meter weiter komme ich zum Eingang Campo Santo Teutonico, der seit dem 8. Jahrhundert in deutsch-flämischer Hand ist. Mich erwartet ein kleiner Innenhof, sehr vielen Bäumen, Sträuchern und Blumen. Die Erde hierfür stammt aus Jerusalem. Inmitten des Hofes liegen die meisten Gräber. In der Regel werden mittlerweile jährlich 3-4 Mitglieder und enge Angehörige der Erzbruderschaft hier bestattet.
An den Wänden sowie auf dem Boden findet man unzählige Gedenktafeln. Der Kreuzgang ist mit den Stationen und Gemälden sehr schön dargestellt. Von dem Friedhof aus gelangt man auch in die Kirche S. Maria, in der deutschsprachige Messen durchgeführt werden. Bei meinem Besuch auf dem Campo war eine Messe mitten im Gange. Danach konnte ich die kleine Kirche noch besichtigen.
Cestio Pyramide und Cimitero acattolico
Dieser schöne Fleck lädt ein zum ausruhen, spazieren, Katzen streicheln und die Seele baumeln lassen. Am Eingang des Friedhofes an der Via Caio Cestio 6 wird um eine kleine Spende gebeten, da sich der Friedhof selbst trägt und die Katzen hier auch versorgt werden.
Ich werde von einer traumhaften Kulisse empfangen. Überall gut gepflegte Pflanzen, verwinkelte Wege zu den Gräbern....sehr aufwendige und imposante Grabsteine. Es ist toll, in dieser Ruhe spazieren zu gehen und sich die Umgebung zu betrachten. Mal "inne" zu halten, sich auf einer Bank auszuruhen und die herum streunenden Katze zu beobachten.
Ein seitliches Tor verbindet den Friedhof mit der Cestio Pyramide und die dazugehörige Grünanlage. Auch kann man herrlich entspannen während man auf die grandiose Pyramide sieht.
Cimitero del Verano - der Prominenten Friedhof
An diesem Ort werden seit fast 2000 Jahren Begräbnisse durchgeführt. In der Spätantike befand sich hier die Nekropole Santa Ciriaca. Doch erst im 19. Jahrhundert wurde der Cimitero del Verano zu Roms bedeutendstem Friedhof. Seine Gründung fiel in die Zeit von Napoleon (1805-1814), der die Anlegung von Friedhöfen außerhalb der Stadtmauern anordnete.
Bis dahin war es eher gängig, das Reiche und Adlige in Kirchen ihre letzte Ruhe fanden, während das normale Volk sich mit kleinen Erdgräbern zufrieden geben musste.
1807 begann Stadtplaner Giuseppe Valadier mit dem Ausbau des neuen Friedhofes, der bis 1880 andauerte. Heute besteht dieser aus einem historischen, einem katholischen und einem jüdischen Teil.
Mitunter fand hier Bud Spencer (Carlo Pedasoli) seine letzte Ruhe. Zu finden ist das Grab unter der Familie Vasatura Amato! Ich selber konnte das Grab noch nicht ausfindig machen, da ich die Größe des Friedhofes total unterschätzt habe, und so nur den vorderen Teil etwas erkundet habe.
Später konnte ich nachlesen, dass man den Friedhof entweder zu Fuß (1-2 Stunden), mit dem Auto oder einem Busshuttle (21 Haltestellen) besichtigen kann!
Also steht ein nächster Besuch auf jeden Fall auf der Agenda!
Adresse: Piazzale del Verano 1, 00185 Rom - bequem mit dem Bus erreichbar!
Öffnungzeiten: Okt. - März 07:30 Uhr bis 18 Uhr
April - September 07:30 Uhr bis 19 Uhr
jeden Samstag um 11 Uhr eine Gratisführung in italienischer Sprache!